Zwei Gründerinnen entwickeln Schwangerschafts-App uma

Eine Hebamme begleitet schwangere Frauen durch die Zeit ihrer Schwangerschaft und steht ihnen bei allen Fragen, die in dieser besonderen Zeit auftauchen, mit Rat und Tat zur Seite. 

Doch nicht jede Schwangere, die sich eine solche Unterstützung wünscht, findet heutzutage auch eine Hebamme. Um diese Lücke zu schließen, entwickeln die beiden Gründerinnen Mirjam Peters, die selbst als Hebamme viele Schwangere begleitet hat, und die Designerin Elena Kirchner zusammen mit ihrem Team die Schwangerschafts-App uma.

Im Interview erzählt Elena, was die Gründerinnen mit ihrer App erreichen möchten, wie die Idee entstanden ist, wo sie gerade stehen und was als nächstes geplant ist.

Digitale Begleitung in der Schwangerschaft per Smartphone-App

Hallo Elena, Du bist Mit-Gründerin von uma. Welche Geschäftsidee steckt hinter Eurem Startup und was macht Euch einzigartig?

Hallo Carmen! Erst einmal vielen Dank, dass wir heute über unser StartUp uma sprechen dürfen! 

Kurzgesagt ist uma eine digitale Begleitung in der Schwangerschaft. Das Ziel ist es, Frauen alle Kompetenzen auf ihr Smartphone zu geben, um die besondere Zeit der Schwangerschaft und Geburt so selbstbestimmt und sicher wie nur möglich erleben zu können. 

Was uns besonders macht ist, dass wir bei unseren Inhalten auf die aktuelle Studienlage zurückgreifen und in der Ansprache der Schwangeren sehr darauf achten, ihnen den Raum für den ganz individuellen Weg durch ihre Schwangerschaft zu geben. 

Wir möchten sie unterstützen, ihnen bei Bedarf Rat geben und sie nicht bevormunden.

Wie ist die Idee zu der App entstanden?

Mirjam hat viele Jahre als freie Hebamme in Berlin gearbeitet. Später in ihrer Promotion hat sie zu der Versorgung der Schwangeren durch Hebammen geforscht. Hier hat sich bestätigt, dass viele Frauen keine Hebamme bekommen, obwohl sie sich eine gewünscht hätten. Durchschnittlich müssen interessierte Frauen vier Hebammen abtelefonieren, um eine Betreuungszusage zu erhalten.

So ist der Wunsch, diese Versorgungslücke für Schwangere zu überbrücken, gereift und damit auch die Idee zu uma.

Wir möchten Schwangere unterstützen, ihnen bei Bedarf Rat geben und sie nicht bevormunden.

Elena Kirchner, Co-Founder uma

Erzähl etwas über Euer Team.

Gerne erzähle ich, wie wir als Team zusammengefunden haben. Wir sind mittlerweile zu einem vierköpfigen Team zusammengewachsen. 

Gestartet haben Mirjam und ich im vergangenen Jahr. Ich bin Designerin und habe viele Jahre in der Produktentwicklung für Neugeborenen- und Schwangerenartikel gearbeitet. 

Da wir eine App entwickeln, war schnell klar, dass wir Expertise in der technischen Umsetzung benötigen. So ist Jonah zu uns gestoßen als ehemaliger Freelancer und müde von den Projekten, die keinen wirklichen Mehrwert baten. 

Kurze Zeit später kam auch Matthäus in das Team von uma. Matthäus ist erfahren im Bereich der Zertifizierung und ist vom Hintergrund auch Entwickler, zudem hat er schon einige StartUps gegründet und kann diese Erfahrung bei uns gut mit einbringen. 

Was waren die ersten Schritte bei der Entwicklung Eures Produkts, wie seid Ihr da rangegangen?

Wir haben uns intensiv mit unserer Zielgruppe auseinandergesetzt und einige Interviews geführt, sowie Workshops organisiert, um genau herauszufinden, wo die Wünsche der Schwangeren an eine Applikation liegen.

Wir haben einfach angefangen… skizziert, modelliert und auch mal alles umgeschmissen. 

In einem agilen Entwicklungsprozess haben wir begonnen mit unseren Entwickler:innen uma Stück für Stück aufzubauen und zu testen.

Du selbst bist ja Designerin und hast schon in unterschiedlichen Bereichen gearbeitet. Was sind denn bei der uma-App die besonderen Anforderungen ans Design? 

Da uma auch als Medizinprodukt zertifiziert werden soll, gibt es bestimmte Anforderungen an die Barrierefreiheit für die Nutzer:innen. Neben der Usability war es für uns besonders wichtig, in der farblichen Gestaltung und Bildsprache gendersensibel zu sein, um uns auch hinsichtlich der Gestaltung vom vorherrschenden Markt abzugrenzen. 

Auf Eurer Website schreibt Ihr, dass Eure App das erste Transferprojekt ist, das an der Hochschule für Gesundheit in Bochum entwickelt wird. Erzähl mal ein bisschen was zur Zusammenarbeit mit der Hochschule.

Ja gerne! Wir haben im Januar 2020 an der Hochschule für Gesundheit in Bochum eine EFRE StartUp Transfer NRW Förderung eingeworben.  Die Hochschule unterstützt uns mit ihrem starken Netzwerk und bei den vielen kleinen Fragen, die im Alltag auftauchen. Wir sind sehr froh darüber, dass wir diese Möglichkeit erhalten haben. 

Wo steht Ihr gerade und welche Meilensteine wollt Ihr als nächstes erreichen?

Wir haben kürzlich unsere Testversion von uma veröffentlicht. Hier haben wir eine Umfrage gestartet und werden das Feedback in die nächste Version von uma mit einarbeiten. 

Stell Dir vor, uma wird die Go-To-App für Schwangere. Was würde sich verändern bzw. Was könntet Ihr bewegen?
Bei der Vorstellung bekomme ich Gänsehaut! Es wäre einfach wundervoll, wenn wir es schaffen, dass uma die 1. Wahl der digitalen Schwangerschaftsbegleitung wird. Unser Wunsch ist es natürlich, so vielen Frauen wie möglich eine Unterstützung zu sein.


Zahlen, Daten, Fakten

In welcher Branche(n) seid Ihr unterwegs? FemTech, Digital Health

Wer sind Eure Kunden? Personen im reproduktiven Lebensalter mit Wunsch zu einer Schwangerschaft oder bereits in einer Schwangerschaft.

Wie seid Ihr finanziert? Wir sind durch das EFRE StartUP Transfer NRW gefördert.

Wann und wo habt Ihr gegründet? Wir haben im Juli 2020 gestartet, ausgegründet sind wir bisher noch nicht.

Wie viele Mitarbeiter*innen habt Ihr? Wir sind derzeit 7 Personen.

Geschrieben von
carmen
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Geschrieben von carmen