Was Impact Startups von anderen Gründungen unterscheidet

Impact Startups: Mit dem eigenen Business die sozialen und ökologischen Probleme der Welt lösen

Gastbeitrag von Julia Gertz und Sheila Fitschen, Impact Factory

Jede dritte Gründung heutzutage hat einen Impact-Hintergrund. Impact was? Noch nie davon gehört? Wofür steht eigentlich das englische Wort, für das es im Deutschen keine perfekte Übersetzung gibt? 

Gehen wir dem Begriff doch einmal auf den Grund und schauen uns ein paar Beispiele von Impact-Startups an.

Was sind Impact-Startups?

Wörtlich übersetzt bedeutet Impact: Effekt, Wirkung aber auch bildlich gesprochen Einschlag oder Aufprall.

Die Impact Community versteht Impact als die positive Wirkung, die durch die Umsetzung einer Idee für den Menschen, die Gesellschaft und die Umwelt erzielt wird. 

Einfach gesagt: Ein Start-up mit Impact-Hintergrund versucht, ein gesellschaftliches oder ökologisches Problem erfolgreich zu lösen und damit etwas Gutes zu tun. Und das am besten nachhaltig. Es wird viel Wert daraufgelegt, die positive Wirkung nicht auf Kosten anderer oder der Umwelt zu generieren. 

Nachhaltige Arbeits- und Marketingmaterialen gehören daher neben dem schonenden Umgang mit Ressourcen im Arbeitsalltag und dem wertschätzenden Umgang mit dem Umfeld einfach dazu. 

Dürfen Impact-Startups Geld verdienen?

(Foto: Sharon McCutcheon via Unsplash.com)

Neben dem oftmals großen persönlichen Engagement ist es natürlich genauso wichtig, mit dem Projekt Geld zu verdienen – auch, wenn Geld oftmals nur als Mittel zum Zweck betrachtet wird.

Denn nur dadurch können Unternehmen wachsen und so ihre positive Wirkung erhöhen. Wirtschaftlich arbeitende Unternehmen erzielen in den meisten Fällen mehr Impact, als kurzfristige Projekte, die auf unbezahlter Arbeit basieren und nur private Mittel zur Verfügung haben.

Im Gegensatz zu „normalen“ Startups spielt daher der finanzielle Gewinn meist nur eine untergeordnete Rolle. Die Gewinne werden häufig wieder in das Start-up investiert, um die Wirkung zu erhöhen. Beispielsweise wird das Produkt oder die Dienstleistung verbessert, sodass es noch nachhaltiger ist oder das Angebot wird auf einen größeren Markt ausgedehnt, um mehr Personen zu erreichen. 

Aus diesem wirkungsorientierten Umgang mit Geld entstehen jedoch auch Herausforderungen für Impact Startups, die für gewinnorientierte Start-ups nicht gelten.

So ist es für Impact Startups meist schwerer einen Kredit zu bekommen oder Investoren zu finden. Banken und Investoren bewerten Start-ups nach betriebswirtschaftlichen Kennzahlen, bei welchen der erwartete Gewinn einbezogen wird. 

Vielleicht ist es an der Zeit, darüber nachzudenken, andere Maßstäbe für die Bewertung von Unternehmen anzusetzen. Den ökologischen Fußabdruck messbar machen und mit einrechnen? Gesellschaftliche Kosten beziffern?

Ist Impact messbar?

(Foto: Laura Mitulla via Unsplash.com)

Die Frage nach der Messung des Impacts ist nicht leicht zu beantworten. Das Thema ist so komplex, dass eine objektive Bewertung schwierig ist. Wer entscheidet, was gut ist? Woher weiß man, dass eine positive Wirkung tatsächlich auf mein Angebot zurückgeht und nicht durch andere Faktoren beeinflusst wurde? 

Und welche langfristigen Folgen waren im Voraus vielleicht nicht abzusehen und bringen nun doch einen negativen Beigeschmack mit? Was ist dann? Zählt dann die gute Absicht? 

Um zumindest eine einheitliche Darstellungsform zu haben und den Impact dadurch zu visualisieren und zugänglich zu machen, nutzen einige Impact Unternehmen für ihren Jahresbericht den Social Reporting Standard: Anders als bei gewinnorientierten Startups liegt der Fokus bei der Berichterstattung darauf, inwiefern Impact generiert wurde.  

Gemeinsam die Welt ein bisschen besser machen

(Foto: Markus Spiske via Unsplash.com)

Ein weiterer Unterschied zu „normalen“ Start-ups ist, dass eine hohe Kooperationsbereitschaft besteht. Wirkungsorientierte Gründende verfolgen das Ziel, ein gesellschaftliches oder ökologisches Problem zu lösen. Daher unterstützen sich Start-ups gegenseitig, um gemeinsame Ziele zu erreichen, statt in den Konkurrenzkampf zu gehen. 

Es geht um die gemeinsame Sache und nicht darum, wer besser ist oder wer den größeren Gewinn erzielt.

Um das Ganze nun noch etwas anschaulicher zu machen, könnt Ihr Euch die Impact Startups hier auf Ruhrgründer einmal näher anschauen. 

Impact Startups: Beispiele aus dem Ruhrgebiet

Da ist zum Beispiel Felix Bierholz – der Gründer von Ofrieda. Das Duisburger Startups bietet Hundefutter aus Insekten an. Mit dem Verzicht auf Fleisch ist das Hundefutter von Ofrieda nicht nur gesund, sondern auch nachhaltig. 

Eine ganz andere Nische haben die Gründer*innen des Naturkosmetik-Startups HEJ ORGANIC entdeckt und sich dort erfolgreich etabliert. Über eine hippe Verpackung und modernes Design wollten sie weg vom angestaubten Image der Naturkosmetik und so die Massen für das Thema Nachhaltigkeit begeistern. Und das mit Erfolg! 

Noch mehr Beispiele gefällig? Dann schaut doch auch mal, was das Studenten-Startup „NaturBar“ auf die Beine gestellt haben.

Werdet die Impact Unternehmer*innen von morgen!

Auf den Geschmack gekommen? Dann los! Denn wenn ihr eine Idee habt, um Kinderarmut zu reduzieren, die Verschmutzung der Weltmeere zu bekämpfen, den Alltag für Gehörlose zu erleichtern oder eine andere gesellschaftliche oder ökologische Herausforderung anzugehen, seid ihr möglicherweise die Impact Unternehmer*innen von morgen.

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gastautor
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