Kaufsafari: Duisburger Gründer starten B2B-Marktplatz für Startup Produkte

Das Gründerteam von Kaufsafari
Das Gründerteam von Kaufsafari (v.l.n.r.): David Herzmann, Alexander Vogel, Malte Dietrich, Daniel Kolb (Foto: Kaufsafari)

Startups haben es oft schwer, ihre innovativen Produkte in den Shops zu platzieren. Diesen Schritt will das Duisburger Startup Kaufsafari mit einem B2B-Marktplatz erleichtern. Im Interview erklären die Gründer Malte Dietrich, David Herzmann, Daniel Kolb, Alexander Vogel ihre Idee.

Worum geht’s bei Eurem Startup, was ist die Geschäftsidee?

Kaufsafari ist ein Marktplatz für Startup Produkte. Die Besonderheit ist, dass bei uns nicht die Endkunden direkt, sondern Händler die Produkte kaufen können.

Damit wollen wir Startups helfen ihre Produkte weltweit in den Ladenregalen zu platzieren. Mit Hilfe der Händler erhalten Startups einen schnellen und einfachen Weg ihre Produkte online und offline an eine noch breitere Kundenzahl zu vertreiben.

Darüber hinaus können Händler einzigartige innovative Produkte ins Sortiment aufnehmen, mit denen sie sich von ihrer Konkurrenz abheben. Das ist für die Händler ein echtes USP.

Wie ist die Idee dazu entstanden?

Wir sind im Team ziemlich begeistert von den großartigen Produkten, die Startups entwickeln und vertreiben. Wenn man solche tollen Gadgets dann anderen Leuten zeigt, dann finden sie dies auch meist großartig und fragen, wo man sowas denn kaufen kann.

Und hier liegt der Knackpunkt: die meisten jungen Unternehmen vertreiben über ihren eigenen Webshop und sind nicht im Handel vertreten. Aber bis auf Early Adopter wie uns möchten sich viele Kunden nicht für diesen einzelnen Produktkauf beim Hersteller registrieren. Teilweise fehlt da auch einfach das Vertrauen. Und dann hören wir oft “ich warte einfach, bis ich das im Geschäft kaufen kann”.

Aber der Schritt mit dem Produkt ins Ladenregal fällt vielen Startups heute noch sehr schwer.

Unser Mitgründer Daniel wusste aus seiner Arbeit im Bereich eCommerce, dass Produkte über den Großhandel in die Läden kommen. Also haben wir Startups befragt, warum sie diesen Weg nicht gehen.

So fanden wir heraus, dass der Großhandel nicht gerne Startup Produkte listet. Daher entschieden wir uns eine Alternative aufzubauen, die sich auf die spezifischen Anforderungen von Startups ausrichtet.

Das Ergebnis ist Kaufsafari.

Was ist das Geschäftsmodell dahinter und wer ist Eure Kernzielgruppe?

Wir generieren Umsatz über eine Provision die anfällt, sobald ein Produkt erfolgreich verkauft wurde. Das ist im Gegensatz zu einer Entlohnung vorab gerade für Startups von Vorteil, da diese ja in der Regel über eine limitierte Liquidität verfügen.

Unsere Zielgruppe sind auf der einen Seite natürlich Startups.

Auf der anderen Seite stehen vor allem kleine bis mittelgroße Händler, die eigenverantwortlich über ihr Sortiment entscheiden können. Perspektivisch möchten wir aber natürlich mit den Startups, die bei uns anbieten, wachsen, und dann auch große Ketten erreichen.

Wer gehört zum Team und wie habt Ihr Euch gefunden?

Wir sind vier ehemalige Studenten der Universität Duisburg Essen: Malte Dietrich, David Herzmann, Daniel Kolb und Alexander Vogel.

Malte und Daniel haben sich auf einem Event des lokalen Gründernetzwerkes getroffen und sind darüber hinaus im Gespräch verblieben, woraus sich die Grundidee für Kaufsafari entwickelte.

Zug um Zug schlossen sich dann Alexander und David an, um die immer weiter steigende Aufgabenlast auf mehrere Schultern zu verteilen.

Wie finanziert Ihr Euch?

Wir haben mit Bootstrapping begonnen und erhalten für die Entwicklung ein Exist-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.

Wir planen zudem in der näheren Zukunft eine Kickstarter Kampagne, um den Pilot-Launch zu finanzieren. In der näheren Zukunft sollte damit unserer Liquiditätsbedarf gedeckt sein.

Aber sicherlich kann es sein, dass wir irgendwann an den Punkt kommen, dass man zum Beispiel mit einem Investor das Wachstum optimieren kann.

Wie wollt Ihr Euer Startup bekannt machen, was ist Eure Marketing-Strategie?

Bisher sind wir einfach viel auf Gründerveranstaltungen unterwegs gewesen und haben Social-Media-Marketing gemacht.

Da die Startup Szene vorbildlich vernetzt ist, hat uns das bereits einiges gebracht. Auch die Aufmerksamkeit der Presse sorgt immer wieder für neue Kontakte. Wenn es in Richtung Launch geht planen wir zudem Kontakt in die lokalen Gründernetzwerke, Accelerators etc. aufzubauen.

Zudem versuchen wir bereits einzelne internationale Startups zu gewinnen.

Was die Händler angeht werden wir wohl eher zu klassischen Maßnahmen greifen: Briefmarketing, Anzeigen in der Fachpresse und in Newslettern. Die genaue Strategie planen wir gerade noch genau durch, um dann zum Launch herum möglichst fokussiert Aufmerksamkeit zu generieren.

Worin seht Ihr die größte Herausforderung für Euer Startup und wie geht Ihr damit um?

Zunächst gilt es natürlich tolle Produkte und die passenden Händler anzuwerben. Das schwierige dabei wird sicherlich sein, ein Gleichgewicht herzustellen: dass es zum einen genügend Händler für jedes Produkt gibt, aber eben auch genügend Produkte für alle interessierten Händler.

Um dem entgegenzutreten berechnen wir jetzt schon die mögliche Nachfrage der Händler und kommen dieser mit entsprechendem Angebot und der daraus folgenden Startup-Akquise entgegen.

Wo steht Ihr gerade und was sind Eure nächsten Meilensteine, die Ihr erreichen wollt?

Als nächstes liegt die Entwicklung der Plattform an. Parallel verstärken wir sukzessive unser Marketing. Gerade ersteres wird uns wohl eine ganze Weile einnehmen. Und dann kommt bald wie bereits erwähnt auch die Kickstarter Kampagne auf uns zu.

Was ist bisher Eure wichtigste Erfahrung, die Ihr in der Gründungsphase gemacht habt?

Wie auch sonst im Leben greift eine einfache Grundregel: Wenn man sicher sein will, dass es gemacht wird, dann mach es selbst. Wir sind überzeugt, dass es eine der wichtigsten Eigenschaften für Gründer ist einfach mal die Hemdsärmel hochkrempeln zu können und loszulegen. Ohne diesen Drang hat man schlechte Aussichten auf Erfolg.

Wie kann man am besten Kontakt zu Euch aufnehmen?

Da gibt es viele Wege. Zum Beispiel haben wir auf unserer Website Kontaktformulare für interessierte StartUps und Händler. Ansonsten freuen wir uns auch über Kontakte über unsere Facebook-Seite, über Twitter, oder einfach über info@kaufsafari.com.

Geschrieben von
carmen
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