Hochschul-Startup HSWmaterials: Nanopartikel nach Wunsch

Dr.-Ing. Sebastian Hardt neben einem Sprayflammenreaktor im NanoEnergieTechnikZentrum NETZ (Foto: Cenide)

Maßgeschneiderte Nanopartikel nach Kundenwunsch

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Online-Portal der Uni Duisburg-Essen.

Von Cathrin Becker

Sie stecken im Zahnersatz genauso wie in Batterien: Einzelstücke sind die Produkte von Dr.-Ing. Sebastian Hardt nicht gerade, denn er produziert Nanopartikel in industrierelevanten Mengen.

Unikate sind es trotzdem, denn die Partikel werden nach Kundenwunsch maßgeschneidert. Sein Start-up HSWmaterials hat er kürzlich aus der Universität Duisburg-Essen (UDE) ausgegründet.

Einer seiner Kunden will mit Eisenoxid-Nanopartikeln die Einsatzzeit von Aktivkohle zur Wasseraufbereitung verlängern. Ein anderer nutzt seine Produkte für Zahnersatz. „Aktuell habe ich eine weitere Anfrage, in der es um Speichermaterialien für Lithium-Ionen-Batterien geht.“

Doch mit den Nanopartikeln und Dispersionen, wie der 35-Jährige sie anbietet, ist noch viel mehr möglich:

  • Zinkoxid findet sich in vielen Kosmetika, wird aber auch für Lasuren eingesetzt.
  • In der Krebstherapie bringt man gezielt Eisenoxid-Nanopartikel in Tumore ein: Mit ihrer Hilfe lässt sich das kranke Gewebe soweit erhitzen, dass es massiv geschädigt wird, während das gesunde Gewebe unverletzt bleibt.
  • Und auch in Lautsprechern finden sich heutzutage Nanopartikel: Hier sind die kleinen Eisenteilchen in einer Flüssigkeit aufgenommen und leiten als so genanntes Ferrofluid Wärme ab.

„Wenn etwas so gut läuft, muss man es kommerzialisieren, sonst macht es jemand anderes“, sagt Hardt über seine Idee, nach Wunsch hergestellte Nanopartikel zu vertreiben.

Der junge Mann aus Kevelaer kennt sich mit den winzigen Teilen aus. Erst studierte er Maschinenbau, für seine anschließende Promotion forschte er im NanoEnergieTechnikZentrum (NETZ).

Für seine Firma kann er ein Jahr lang Labore an der UDE nutzen – das ist eine Bedingung des Gründerstipendiums EXIST des Bundeswirtschaftsministeriums, das Hardt erhalten hat. „Für alle Vorversuche nutze ich die Partikelsyntheseanlage an der UDE, die ich während meiner Promotion selbst gebaut habe. Für die kommerzielle Produktion habe ich eine eigene Anlage in Kevelaer“, so Hardt.

„Ich wollte mich schon immer selbstständig machen“, berichtet Hardt. Das hat er bereits zum zweiten Mal getan. Sein erstes Unternehmen ist erfolgreich im Maschinen- und Anlagenbau unterwegs. „Hier bin ich aber nur noch beratend tätig.“

Jetzt konzentriert er sich ganz auf kleinste Partikel.

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